Orgelsanierung

Spendenkonto

Pfarrkirche Bad Hofgastein "Orgelsanierung"
bei der Salzburger Sparkasse

IBAN: AT81 2040 4000 4378 5757

Vergelt's Gott für Ihre Gabe!


Atemnot und schräge Töne…

Einem besonderen Einrichtungsgegenstand in unserer Pfarrkirche wurde im Zuge der Kirchen-Innenrenovierung bisher nicht viel Beachtung geschenkt: der Orgel.

Es zeigt sich mittlerweile leider sehr deutlich: Das Instrument hat durch die Arbeiten, vor allem durch die Staubentwicklung sehr gelitten, aber auch dadurch, dass es im Zeitraum von November 2023 bis Juni 2024 wegen der Zwischendecke nicht bespielt werden konnte.

Überhaupt wurde in den vergangenen Jahren (und Jahrzehnten!) unserer Orgel in Bezug auf die Wartung und Instandhaltung leider nicht sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Domorganist Dr. Philipp Pelster, Vorsitzender der Diözesanen Orgelkommission, kommt zu dem Schluss, dass es sich bei der Orgel in der Bad Hofgasteiner Pfarrkirche um ein „verwahrlostes, aber schönes historisches Instrument handelt“, dessen Instandsetzung sich in jedem Fall lohnen würde.

So lassen sich aktuell Tonausfälle und die Verstimmung durch eine geschickte Registerwahl durch den Organisten doch (noch) irgendwie kaschieren. Alles in allem aber frustriert das Spiel – die einzelnen Stimmen wollen sich nicht mehr so recht mischen und der Klang wirkt brutal. Hinzu kommt: Ein Balgriss könnte überhaupt die Unspielbarkeit zur Folge haben.

Eine Generalüberholung jetzt am Ende der Kirchen-Innensanierung wäre auch aus einem anderen Gesichtspunkt dringend angeraten: Die Elektrik ist nicht mehr auf dem neuesten Stand – es besteht akute Brandgefahr.

Deshalb haben wir im Sommer und Herbst 2024 in Absprache mit der Orgelkommission der Diözese insgesamt drei Orgelbauer aus Österreich und dem benachbarten Bayern eingeladen, unsere Orgel zu begutachten und Kostenvoranschläge zu liefern.

Diese sind mittlerweile eingelangt und zeigen folgendes Bild: Eine Komplettsanierung wird sich auf gut € 200.000 belaufen.

Summen also, die wir so und anders nicht verfügbar haben und die es wohl auch sehr schwer aufzutreiben gilt. Zwar gibt es auch von Seiten des Bundesdenkmalamtes und des Landes Salzburg Subventionen, die ca. ein Viertel des Bruttopreises ausmachen werden. Die restlichen drei Viertel müssen wir aber ausschließlich aus Spendengeldern lukrieren. 

Heuer (2025) feiert unsere Orgel ihren 110. Geburtstag. Zu Weihnachten 1915 ist sie das erste Mal im Gottesdienst erklungen. Spannend ist die Entstehungsgeschichte des Instruments: Damit Orgelbaumeister Hans Mertel aus Salzburg-Gnigl die Orgel überhaupt in unserer Pfarrkirche aufstellen konnte, richteten die Pfarre und die politische Gemeinde Hofgastein ein Gesuch an den bayerischen König Ludwig III. höchstpersönlich, der ihm schließlich einen zweimonatigen Urlaub vom Militärdienst gewährte (Mertel stammte aus Franken und war damit bayerischer Untertan).

Auch damals stellte sich schon die Frage der Finanzierung. Bezeichnend dafür ist ein Verkündbuch-Eintrag von Pfarrer Georg Höller, der sich der Lage mitten im 1. Weltkrieg sehr wohl bewusst war: „Es ist jetzt eine ernste und finanziell höchst ungünstige Zeit. Ich möchte daher niemanden durch lästige Sammlungen u. Bitten wehe tun. Daher veranstalte ich in jedem Monate eine Kirchensammlung für eine neue Orgel, wobei jede, auch die kleinste Gabe dankbarst entgegengenommen wird.“

Im Sommer 1916 schließlich konnte die Orgel kollaudiert werden. Es handelt sich um eines der größeren (und zudem erhaltenen) Instrumente Mertels (die „große Schwester“ unserer Orgel wurde 1917/1918 in der Erzabtei St. Peter als Hauptorgel errichtet und fand dort 2019 als Chororgel neue Verwendung) und wurde in einem zeitgenössischen Zeitungsbericht schon fast überschwänglich gelobt: „Das Werk gehört nach dem einstimmigen Urteile fachmännischer Orgelkenner zu den besten Orgelwerken Oesterreichs.“

In den 1950er-Jahren standen Orgeln wie jene in Hofgastein nicht mehr sehr hoch im Kurs: Pneumatisch in der Technik – romantisch im Klang. Damals war ein helles, silbriges, sprich: (neo-)barockes Klangideal wieder in Mode und so versuchte man dies auch bei unserem Orgelwerk zu erreichen, in dem man vor allem grundtönige 8- und 4-Fuß-Register gegen höhere tauschte oder bestehende Pfeifen einfach abschnitt. Der gewünschte Effekt stellte sich eher nicht ein. Es trifft daher auf unsere Orgel zu, was in Bezug auf das Schicksal vieler Instrumente dieser Epoche einmal an anderer Stelle festgestellt wurde: „Sie wurde im eigentlichen Sinne ihrer wahren Identität beraubt.“ Die weitestgehende Rückführung in den (klanglichen) Originalzustand wäre ein großer Traum!

Um 1996 wurde schließlich die rein pneumatische Traktur mit ihren unzähligen Bleiröhrchen entfernt und eine elektro-pneumatische installiert, wie auch ein fahrbarer Spieltisch. Diese Maßnahmen, so rigoros sie auch scheinen mögen, garantierten bis zuletzt eine relativ gute und exakte Funktionsweise. Seither sind keine größeren Instandhaltungsarbeiten mehr geschehen – abgesehen vielleicht von einer jährlichen Stimmung.

Mit Gottvertrauen und Ihrer geschätzten Mithilfe wollen wir nun dieses Projekt angehen. Uns ist bewusst, dass auch jetzt eine höchst ungünstige Zeit dafür ist. Wir sind aber – wie schon Pfarrer Höller 1915 – für jede noch so kleinste Gabe dankbar! Und: Komplett wäre unsere äußerst gelungene Kirchen-Innenrenovierung erst dann, wenn auch die Orgel saniert ist!

KR Beni Lang sen., PKR-Obmann

Dechant Pfarrer Mag. Theo Mairhofer

Pastoralassistent Mag. Florian Schwaiger