DAS BUßSAKRAMENT

Beichten – warum?

Der bekannte Jesuit, geistliche Begleiter und Buchautor Dr. Willi Lambert SJ schreibt dazu folgendes:

„Beichten – wegen der wunderbaren Vergebungsgeschichten Jesu. In kaum etwas zeigt sich die Liebe Gottes so sehr wie im Geschehen der Versöhnung. Was wäre die Botschaft Jesu ohne die Erzählung vom barmherzigen Vater, ohne die Frau, welche die verlorene Drachme sucht oder ohne die „Ältesten“, welche ihre Steine aus den Händen fallen lassen, als Jesus zu ihnen sagt: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein…!“

Beichten – weil darin Befreiung geschehen kann: „Die Wahrheit wird euch frei machen!“

Die Wahrheit dieses biblischen Bekenntnisses kann beim ehrlichen Bekenntnis erfahrbar werden. Im Stehen zur Wahrheit des eigenen Lebens, das heißt auch zur eigenen Schuld, geschieht Ichfindung.

Mit den Worten: „Du selbst bist dieser Mensch“, sagt der Prophet Natan dem König David einen Mord auf den Kopf zu. Dies ist eine provozierende Aussage, aber auch eine, die David zu sich selber und seinem Gott finden lässt.

Das Bußsakrament – die Feier der Versöhnung bzw.  die Hl. Beichte – will also als Lebenshilfe verstanden  sein. Es möchte Menschen in schwierigen Situationen helfen, indem es einlädt

  • das Gewissen und die Urteilsfähigkeit zu sensibilisieren
  • die Fähigkeit zur Selbstkritik, zu Trauer und Reue nicht zu verlieren
  • einen Raum des Aussprechens und des Erzählens zu haben
  • Worte der Lossprechung, der Verzeihung und der Versöhnung zu hören
  • kleine Schritte der Veränderung zu versuchen.